Pressemitteilung: Susanne Bohlander zum Pro A 14 LKW-Konvoi durch Dequede und Losse

Folgende Pressemitteilung hat unsere Seehausener Stadträtin Susanne Bohlander herausgegeben:

Wenn ich es nicht selbst gesehen hätte an diesem Samstag, ich würde es nicht glauben. Ein endloser Konvoi aus riesigen Lastwagen quälte sich durch die Dorfstraßen von Dequede und von Losse. An der Spitze dieser Kolonne fuhr eine schwarze BMW-Karosse. Darin saß der Bürgermeister dieser Dörfer. Dieser Bürgermeister mußte sich mit Hilfe von drei Polizei-Mannschaftswagen aus Magdeburg seinen Weg durch die Dörfer bahnen. Denn viele Menschen in Dequede und Losse wollten nicht, dass diese über 100 LKW und PKW durch ihr Dorf fahren. Vor ihren Häusern hatten sie Transparente und Plakate aufgehängt, worauf deutlich ihre Meinung stand.  „Wir wollen den Wald vor unserer Haustür, keine Autobahn“ war da zu lesen und „A 14: nicht mehr zeitgemäß!“. Gefühlt über eine Stunde konnten die Menschen in den Dörfern diesen LKW-Konvoi aufhalten. Nicht mit gesetzwidrigen Sitzblockaden, sondern mit phantasievollen Aktionen. Trotzdem mußten die Bürger, die lediglich am Straßenrand standen und Transparente hielten, den Polizisten ihre Ausweise zeigen und bekamen eine Anzeige.  Alle trugen corona-konform Mundschutz und hielten Abstand. Im Gegensatz zur Frau vom Ordnungsamt, die, von Einwohnern auf ihren fehlenden Mundschutz hingewiesen, sagte: Sie brauche im Freien keinen Mundschutz. Laut dröhnend hupend fuhren die LKWs dann irgendwann triumphierend durch die von Polizei freigeräumte Straße.

Als ob es keine Klimakrise gibt, als ob die Zeiten sich nicht längst geändert haben, wollen die Organisatoren dieser Kolonne aus Lärm und Abgasen eine Autobahn, für die der Bedarf nicht mehr da ist. Die A 14 wurde im letzten Jahrhundert Mitte der 90er-Jahre beschlossen. Von Klimakrise war damals noch nicht die Rede und der A 14-Bau wurde mit angenommenen Verkehrszahlen rechtfertigt, die sich mittlerweile als falsch herausgestellt haben und nun um nahezu die Hälfte nach unten korrigiert sind. Beinahe ebenfalls aus dem letzten Jahrhundert ist die 20 Jahre alte Unterschriftenliste Pro A 14, die der Bürgermeister von Osterburg bei seiner Rede erwähnte.

Es ist ein Gebot der Vernunft, ab Stendal oder Osterburg statt einem Autobahn-Neubau durch die Landschaft in unmittelbarer Nähe der Dörfer die B 189 auszubauen. Die vierspurig ausgebaute B 189 ermöglicht bei diesen nach unten korrigierten Verkehrszahlen den sicheren und effizienten Übergang von einer A 14 in Stendal auf die ausgebaute Bundesstraße Richtung Norden. Sie garantiert sicheres Überholen und durchgehendes Tempo für alle, auch für die Speditionen, bewahrt die Lebensqualität für die Menschen in der Dörfern zwischen Osterburg und Seehausen, bewahrt auch den Seehäuser Wald, ermöglicht die Ortsumgehung für Erxleben, und macht mit einem dann durchgehenden Wildschutzzaun auch mit der häufigsten Unfallursache auf der B 189 Schluß. Das ist zeitgemäß und wird allen gerecht.